Casa Viva - Naturbaustoffe und Baubiologie, das sind wir!
 

Bewertungssysteme für das naturgemäße Bauen und Leben.

Standard der Baubiologischen Meßtechnik

Baubiologische Richtwerte für Schlafbereiche.

EUROPAEMemfRichtlinie

Bewußtwerdung, Standpunktsuche, Bedürfnisfindung


25 Leitlinien der Baubiologie

Bis 5/2018 “25 Grundregeln der Baubiologie”

Die Baubiologie umfasst Kriterien für ein gesundes, naturnahes, nachhaltiges und schön gestaltetes Lebensumfeld. Dabei geht es um Baustoffe und Raumgestaltung sowie um ökologische, ökonomische und soziale Aspekte.

INNENRAUMKLIMA

  • Reiz- und Schadstoffe reduzieren und ausreichend Frischluft zuführen
  • Gesundheitsschädliche Schimmel- und Hefepilze, Bakterien, Staub und Allergene vermeiden
  • Neutral- oder wohlriechende Materialien verwenden
  • Elektromagnetische Felder und Funkwellen minimieren
  • Strahlungswärme zur Beheizung bevorzugen

BAUSTOFFE UND RAUMAUSSTATTUNG

  • Natürliche, schadstofffreie Materialien mit möglichst geringer Radioaktivität verwenden
  • Auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wärmedämmung, Wärmespeicherung, Oberflächen- und Raumlufttemperaturen achten
  • Feuchtigkeitsausgleichende Materialien verwenden
  • Auf geringe Neubaufeuchte achten
  • Raumakustik und Schallschutz optimieren (inkl. Infraschall)

RAUMGESTALTUNG UND ARCHITEKTUR

  • Auf harmonische Proportionen und Formen achten
  • Sinneseindrücke wie das Sehen, Hören, Riechen und Tasten fördern
  • Auf naturnahe Lichtverhältnisse und Farben achten, flimmerfreie Leuchtmittel verwenden
  • Physiologische und ergonomische Erkenntnisse berücksichtigen
  • Regionale Baukultur und Handwerkskunst fördern

UMWELT, ENERGIE UND WASSER

  • Den Energieverbrauch minimieren und erneuerbare Energiequellen nutzen
  • Beim Bauen und Sanieren negative Auswirkungen auf die Umwelt vermeiden
  • Natürliche Ressourcen schonen, Flora und Fauna schützen
  • Regionale Bauweisen bevorzugen, Materialien und Wirtschaftskreisläufe mit bestmöglicher Ökobilanz wählen
  • Für optimale Trinkwasserqualität sorgen

ÖKOSOZIALER LEBENSRAUM

  • Bei der Infrastruktur auf gute Nutzungsmischung achten: kurze Wege zum Arbeitsplatz, zum öffentlichen Nahverkehr, zu Schulen, Geschäften etc.
  • Den Lebensraum menschenwürdig und umweltschonend gestalten
  • In ländlichen und städtischen Siedlungen ausreichende Grünflächen vorsehen
  • Nah- und Selbstversorgung stärken, regionale Dienstleistungsnetzwerke und Lieferanten einbinden
  • Baugrundstücke wählen, die möglichst nicht durch Altlasten, Strahlenquellen, Schadstoffemissionen und Lärm belastet sind

Unter realen Bedingungen können nicht immer alle Kriterien erfüllt werden. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht deshalb deren Optimierung im individuell machbaren Rahmen.

Baubiologische Agenda 2025

Warum Ziele?

Definierte Ziele sind wichtig, denn „nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg“. [1] Diese Agenda wird von Baubiologen mitgetragen, die über viele Jahre viel geleistet und dem Baugeschehen damit im Interesse der Gesundheit und einer lebenswerten Umwelt neue und wertvolle Impulse gegeben haben. Damit haben sie kraftvolle Voraussetzungen geschaffen, um die hier definierten Ziele bis 2025 auch erreichen zu können.

Die „25 Leitlinien der Baubiologie“ sowie der „Standard der Baubiologischen Messtechnik“ bieten eine erste Verdichtung dieser Agenda. Im Folgenden haben wir daraus die wesentlichen 18 Ziele als Forderungen an die Gesellschaft, Politik und Wirtschaft gebündelt.

18 baubiologische Ziele bis 2025

  1. „25 Leitlinien der Baubiologie“ [2] sowie „Standard der Baubiologischen Messtechnik“ [3] mit seinen „Richtwerten für Schlafbereiche“ in Normung und Gesetzgebung rund um das Bauen und Wohnen berücksichtigen.
  2. Verwendung von Bauprodukten, deren Inhaltsstoffe bzw. Auswirkungen ein Risikopotenzial für den Menschen bedeuten, reduzieren. Bauprodukte auswählen nach dem Motto „Jede Risikoreduzierung ist anzustreben, Vorsorge ist besser als Nachsorge“.
  3. Forschung und Innovationen sowie die Verwendung von Bauprodukten, die für die Gesundheit und Umwelt unbedenklich sind, fördern.
  4. Ökobilanzen für Gebäude verpflichtend in das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) integrieren. [4]
  5. Volldeklaration für alle Bauprodukte. Darin enthaltene Chemikalien dürfen erst dann verwendet werden, wenn ihre Unbedenklichkeit zweifelsfrei nachgewiesen ist.
  6. Baubiologische Anforderungen an die Haustechnik berücksichtigen. Dies gilt im Besonderen für funkbasierte Anwendungen (z. B. Smart Home, Mobilfunktechnik) [5] sowie jegliche künstliche Beleuchtung.
  7. Baubiologische Richtwerte für Büro- und büroähnliche Arbeitsplätze. [6]
  8. Staatliche Hilfen und Stiftungen für Menschen, die schuldlos durch Gifte oder Mikroorganismen im gebauten Wohn- und Arbeitsumfeld krank geworden sind.
  9. Krankenversicherungen übernehmen die Kosten für gesundheitlich relevante baubiologische Beratungen und Messungen.
  10. Den Energieverbrauch in allen Bereichen deutlich reduzieren. Insbesondere den Verbrauch von Strom zur Beheizung von Wohn- und Arbeitsplätzen vermeiden, solange die „Energiewende“ noch nicht vollzogen ist. Den Anteil erneuerbarer Energien aus der Region deutlich erhöhen.
  11. Die Verwendung regional verfügbarer Baustoffe und Bauprodukte, regionaler Bauweisen und Handwerksleistungen sowie die Kooperation von Land- und Forstwirtschaft mit Herstellern von Bauprodukten fördern.
  12. Umfassende und transparente Dokumentationen für alle öffentliche Bau- und Sanierungsmaßnahmen, die im Sinne der Baubiologie eine Vorbildfunktion wahrnehmen sollen.
  13. Umgang mit Bauland und Wohnraum nach ökologischen und sozialen Kriterien. Trend zu mehr Wohnflächenverbrauch stoppen und umkehren durch öffentlich geförderte flexible und neue gemeinschaftlich ausgerichtete Wohnformen. [7]
  14. Den Zuzug in große Metropolen dämpfen und umkehren durch ökologisch orientierte Infrastrukturverbesserungen im ländlichen Raum. [7]
  15. Das Versiegeln von Freiflächen jeglicher Art durch Ausgleichsgrünflächen (auch vertikal und auf Dächern) innerhalb der Städte und Kommunen kompensieren. Die Nahversorgung mit Lebensmitteln und damit auch urbanen Gartenbau fördern. [7]
  16. Baubiologische Aus- und Weiterbildungsangebote für alle Bau- und Heilberufe anbieten.
  17. Fachübergreifende Zusammenarbeit von Baubiologen und Fachleuten aus dem Gesundheitswesen intensivieren.
  18. Informationsangebote für private und gewerbliche Bauwillige, Planer, Bauhandwerker, Hersteller von Bauprodukten, Immobilienbesitzer und Mieter verbessern.

Diese 18 Ziele sind im Sinne des ganzheitlichen Ansatzes der Baubiologie unteilbar. Sie bedingen einander und fördern sich wechselseitig.

Ausblick

Die weitgehende Umsetzung dieser Ziele bis 2025 ist realistisch. Die Baubiologie soll ein gesundes, nachhaltiges und ästhetisch gestaltetes Lebensumfeld im Einklang mit der Natur schaffen und bietet das hierfür nötige Hintergrundwissen.

Möge diese Agenda 2025 mit Ihrer Mithilfe und Unterstützung dazu beitragen, eine nachhaltige und lebenswerte Welt mit positiver Sicht auf die Zukunft aufzubauen!

„Viele kleine Leute in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“
Aphorismus aus Afrika