Die Emf-Leitlinie der Europäischen Akkademie für Umweltmedizin aus dem Jahr 2016 ist eine der wichtigen Grundlagen zur Bewertung der Auswirkungen Elektromagnischer Felder auf den Menschen.
EUROPAEM EMF‐Leitlinie 2016 zur Prävention, Diagnostik und Therapie EMF‐bedingter Beschwerden und Krankheiten DOI 10.1515/reveh‐2016‐0011 Eingegangen am 16. März 2016; angenommen am 29. Mai 2016, publiziert online am 25. Juli 2016
Zusammenfassung: Chronische Krankheiten mit unspezifischen Symptomen nehmen zu. Nebechronischem Stress im sozialen Umfeld und bei der Arbeit gibt es im häuslichen, beruflichen und freizeitlichen Umfeld physikalische und chemische Umweltfaktoren, die als ursächliche oder verstärkende Stressoren wirken und sowohl von Allgemeinärzten als auch vom gesamtenmedizinischen Fachpersonal mehr Beachtung verdienen. Es scheint notwendig, jetzt auch solche „neuen Expositionen“ wie EMF zu berücksichtigen. Ärzte werden immer häufiger mit
Beschwerden unbekannter Ursache konfrontiert. Studien, empirische Beobachtungen und Berichte von Patienten weisen ganz eindeutig auf Wechselwirkungen zwischen Beschwerden und der Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern (EMF) hin. Die individuelle
Empfindlichkeit gegenüber Umwelteinflüssen wird jedoch meist außer Acht gelassen. Neue Funktechnologien und Funkanwendungen wurden eingeführt, ohne dass vorher ihre Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit hinreichend geklärt wurden, was die Medizin und
Gesellschaft vor neue Herausforderungen stellt. Zum Beispiel ist die Frage nach den so genannten nicht thermischen Effekten und potenziellen Langzeiteffekten im Niedrigdosisbereich vor Einführung dieser Technologien kaum untersucht worden. Häufige Quellen elektromagnetischer Felder (EMF) sind etwa: Hochfrequente elektromagnetische Strahlung oder kurz Hochfrequenz
(HF) (3 MHz bis 300 GHz) wird von Radio‐ und Fernsehsendern, WLAN‐Access Points, WLANRoutern und WLAN‐Clients (z.B. Smartphones, Tablets), Schnurlos‐ und Mobiltelefonen einschließlich ihrer Basisstationen und Bluetooth‐Geräten abgestrahlt. Niederfrequente
elektrische (ELF EF) und magnetische Felder (ELF MF) im ELF‐Bereich (3 Hz bis 3 kHz) gehen von Elektroinstallationen, Beleuchtungsmitteln und elektrischen Geräten aus. Niederfrequente elektrische (VLF EF) und magnetische Felder (VLF MF) im VLF‐Bereich (3 kHz bis 3 MHz), die durch Oberschwingungen und Verzerrungen von Spannung und Strom verursacht werden, gehen von Elektroinstallationen, Beleuchtungsmitteln (z.B. Energiesparlampen) und elektronischen Geräten aus.
Europäische Akademie für Umweltmedizin (EUROPAEM) – Arbeitsgruppe EMF zur Leitlinie